Man nehme eine Prise von H.P Lovecrafts Cuthulhu und vermische es mit Ridley Scotts Alien und man bekommt Moons of Madness. Das Spiel aus dem norwegischen Indie Spielehaus RockPocket Games versucht hier, die zwei genannten Kernkomponenten miteinander zu verbinden. Diese wären, Monster im Weltall und das Angreifen und das Hinterfragen der eigenen Psyche. Ob alles überhaupt real ist, was man sieht. Ob das Spiel dieses Feeling vermittelt, werde ich euch in meinem Test erzählen.
Auf dem Mars hört dich niemand schreien
Eins vorweg, ich werde nur den Anfang der Story etwas anschneiden. Dieses Spiel ist eine Art Geschichte, die erzählt wird und jedes vorwärtsgehen, würde massiv Spoilern. Deshalb wird die Storysektion etwas kurz ausfallen, weil ich glaube, dass das Spiel sie selber erzählen muss.
Ihr beginnt das Spiel auf einer Mars Forschungsstation, wo der Hauptprotagonist aus dem Schlaf gerissen wird, von einem heftigen Alptraum. Nachdem ihr langsam zur Besinnung kommt, findet ihr auch schon heraus, dass die Station nicht mehr besetzt ist und scheinbar etwas Schreckliches vorgefallen ist.
Mehr ist tatsächlich nicht drinnen, als diese kleine Einleitung ohne etwas zu Spoilern. Sobald man von dem Bett aufsteht, beginnt das Spiel und man fühlt sofort, dass etwas nicht stimmt. Doch dazu kommen wir noch.
Shane Newehart
Ihr schlüpft in die Rolle von Shane Newehart. Er ist ein Ingenieur der Orochi Group, die ihre Forschungsstation auf dem Mars haben. Schon seit seiner Ankunft wird er häufiger von Alpträumen geplagt und fühlt sich häufiger beobachtet.
Wie gestaltet sich das Gameplay in Moons of Madness
In Moons of Madness wird man vergeblich auf actionreiche Kämpfe warten müssen. Shane kann weder kämpfen, noch kann er schießen. Der Schwerpunkt des Spiels ist daher mehr das Lösen von Rätsel und Puzzles gelegt. Das eine oder andere Mal solltet ihr aber weglaufen, wenn ein Monster euch auf den Fersen ist.
Wie schon gerade erwähnt, Shane ist kein großartiger Kämpfer und erwischt euch ein Monster heißt es Game Over. Keine Lebensanzeige, keine zweite Chance. Dies erinnert sehr an das Spiel „Alien Isolation“, wo man auch vor dem Xenomorph flüchten muss. Anders als bei dem genannten Vergleich kommen keine Monster per Zufall. Ihr bewegt euch im Spiel immer in eine Richtung, und zwar von A nach B. Die Hindernisse, die euch im Weg gestellt werden, sind meistens Puzzles, die ihr lösen müsst.
Ästhetik und Atmosphäre
Über das gesamte Spiel werdet ihr die Forschungsstation in der Ego Perspektive erforschen. Somit haben auch die Jumpscares einen höheren Effekt und auch die Erkundung von Gegenständen, die man genauer beobachten kann. Bei anderen Third Person Horror Games, wo man Rätsel lösen musste, hatte dies stets einen unangenehmen Effekt. Das Spiel glänzt zwar nicht wirklich mit Musik, jedoch mit Umgebungsgeräuschen und Ambiente. Das Flackern der Deckenröhre und die Bewegung im Lüftungsschacht lassen wirklich einen aufhorchen. Auch das sogenannte Stressmanagement kommt hier nicht zu kurz. Wenn ihr auf der Marsoberfläche seid, behaltet stets euren Sauerstoffvorrat im Auge. Geht der zu Ende, weil ihr einen etwas weiteren Spaziergang, außerhalb der Station plant, ist der Erstickungstod nicht weit von euch entfernt.
Der Horroraspekt in Moons of Madness
Was ist der wichtigste Teils eines Horrorspiels? Richtig, man soll sich fürchten. Wie in meiner Einleitung erwähnt, ist es ein Teil aus H.P Lovecraft, also ein Horror der mit Wahnsinn und der geistigen Stabilität verbunden ist. Der andere Teil ähnelt sehr Ridley Scotts Alien, denn es gibt die Monster und erwischen diese dich ist es um dich geschehen. Man hat also zu einem die Angst die einen in den Wahnsinn treibt und zu anderem das Unbekannte was lauert, nur darauf wartet zuzuschlagen. Der Ort ist zudem auch sehr clever gewählt. Eine Forschungsstation auf dem Mars, wo die Hilfe von Außen nur schwer bis gar nicht kommen kann. Das Gefühl der Einsamkeit wird ebenfalls gut vermittelt und man wird oft genug daran erinnert, dass man auf sich alleine gestellt ist.
In manchen Passagen des Spiels hat man aber große Chancen liegen lassen. Leider kommt es dann doch ab und zu vor, dass man von einem Jumpscare gewarnt wird. Das nimmt zwar nicht den kompletten Schrecken weg, doch die Vorstellung wie es hätte sein können, ohne die genannten Vorwarnungen, finde ich als Horror Junkie etwas schade. Was man allerdings sagen muss ist, dass dafür die Designs und die Monster auf den Punkt gebracht sind. Von sehr gut generierten Tentakel-Monstern bis hin zu den augenlosen Zombies, hat man dort einfach gute Arbeit geleistet.
Fazit von Pascal Nimmrich
Ich bin durch und durch Horror Fan und war sehr gespannt auf dieses Spiel. Moons of Madness hat es auch deshalb geschafft, mich von der ersten, bis hin zur letzten Minute zu unterhalten. Was ich allerdings etwas schade finde, dass die Kombination aus Psycho Horror und Monster Horror nicht so gut harmoniert, wie ich es mir erhofft hatte. Das magische Wort hierbei war leider „Vorhersehbarkeit“. Viele Schrecken, die einen sehr guten Aufbau hatten, waren dann doch zu sehr vorhersehbar und haben viel von der Horror-Stimmung weggenommen. Was ich allerdings sagen muss ist, dass das Spiel nicht im Sparmodus anfängt. Die Dauer des Spiels kann ebenfalls sehr variieren. Ich habe zum Beispiel etwas über 9 Stunden an dem Spiel gesessen, habe aber auch versucht so viele Rätsel und Information über die Geschehnisse mitzunehmen. Alles im Allen sieht das Spiel wirklich gut aus, besonders für ein Indie Game. Was die Leute dort mit dem Budget rausgeholt haben ist schon sehr bemerkenswert. Ich würde gerne wissen, was möglich gewesen wäre, wenn daraus ein AAA Game geworden wäre. Ich kann jeden Lovecraft Fan das Spiel empfehlen, denn hier bekommt man etwas was man so sehr liebt: die Furcht vor dem Wahnsinn.
Pascal Nimmrich
Information zur Testumgebung
- Getestet wurde auf der XBox One.
- Spielzeit : 9 Std 07min
- Es wurde ein Key für den Test gestellt.