Spirit Roots wurde am 01.11.2019 von FredBear Games Limited für die Nintendo Switch veröffentlicht. Der Testbericht zeigt was das Action-Adventurebietet.
Am 01.11.2019 erblickte Spirit Roots auf der Nintendo Switch das Licht der Welt. Das vom polnischen Entwicklerstudio Fireart Games geschaffene Werk erschien zuvor schon für Android und iOS. Außerdem wird es im Dezember 2019 weiterhin noch für den PC veröffentlicht. Was hat das Action-Adventure Indiegame zu bieten? Das zeigt der nachfolgende Testbericht!
Spirit Roots: Die Story: Ein tragisches Unglück
Vor sehr langer Zeit tobte im Universum ein erbitterter Krieg zwischen den verschiedenen Völkern. Die Gründe dafür sind heutzutage allerdings unbekannt. Jedoch bedrohte der Krieg alle Rassen des Universums, sodass schließlich Verträge geschlossen wurden, bevor es zu einem Massensterben kommen konnte. Diese Verträge besagen, dass alle Rassen separat voneinander friedlich leben müssen, auf ein und demselben Planeten. Dieser besteht aus den Überresten der ehemaligen Heimatplaneten der Völker, zusammengehalten von den geistigen Wurzeln (Spirit Roots) ihrer Vorfahren.
Der Frieden dauerte mehrere Tausend Jahre an, bis die Tragödie ihren Lauf nimmt: Der Planet bricht plötzlich auseinander und trennt den Spieler von seiner Familie. Um zu dieser zurückzugelangen, macht er sich auf, um die Territorien der anderen Völker zu durchqueren, wohl wissend, dass er damit die alten Friedensverträge bricht.
Spirit Roots: Aufbau des Spieles – Ein passendes Design
Der Spieler wird in einer schicken Sequenz, in Form eines gezeichneten Bilderbuches, in die Geschehnisse eingeweiht und dann direkt in die erste von fünf Welten entlassen. Jede dieser Welten hat ein eigenes Setting: Von Ackerlandschaften und Wüsten, über den weiten Sumpf, bis hin zur gruseligen Halloween-Atmosphäre und frieren im ewigen Eis, ist für jeden Spieler etwas dabei. Abgerundet wird das Bild mit malerischen Hintergründen und Silhouetten im Vordergrund, welche die einzelnen Level schöner und plastischer wirken lassen. Das ganze Leveldesign, inklusive der Gegner, Fallen und des Endbosses ist stets passend auf das Thema der Welt abgestimmt. Darüber hinaus identifiziert sich jede Welt mit einem eigenen Soundtrack.
In den meisten Level ist es zu jeder Zeit möglich zurückgehen. Der Spieler ist also nicht zwingend eingeschränkt von einem linearen Leveldesign. Der Plot, der dem Spieler im Voraus erzählt wurde, wird während des Spielens nicht großartig thematisiert. Er dient mehr als Hintergrundinformation für die Reise durch die Welten.
Spirit Roots: Das Gameplay – 2D Abenteuer mit angemessener Schwierigkeit
Bei Spirit Roots handelt es sich um einen 2D-Plattformer, mit einem klassischen Moveset in Form von Sprung, Doppelsprung, Nah- und Fernkampfangriff, sowie einer „Aktion“, mit der beispielsweise Schalter in der Spielwelt zu aktivieren sind. Das Kantengreifen ist automatisch integriert, auch wenn das, besonders in engen und Gegnerreichen Passagen, nicht immer praktisch ist.
Verschiedene, Welten-spezifische Gegnerarten stellen sich dem Spieler in den Weg. Gefolgt von einem kreativ gestalteten Endboss am Ende einer jeden Welt. Während in Welt 1 noch alles linear und einfach erscheint, steigern sich der Schwierigkeitsgrad und das Leveldesign von Welt zu Welt stetig. Die Gegner und Fallen werden immer raffinierter und sorgen für Abwechslung, auch innerhalb der Welten. Allerdings greifen die Gegner in den seltensten Fällen von selbst an, lediglich, wenn sich der Spieler unmittelbar daneben befindet. Hier wäre noch eine Optimierung bzw. „lebhaftere“ Gegner wünschenswert gewesen.
Wem das noch nicht reicht, hat im Hauptmenü die Möglichkeit zwischen drei Spielvarianten zu wählen: zum einen die klassische Variante mit drei Lebenspunkten und Checkpoints. Die andere Variante beinhaltet keine Lebenspunkte und keine Checkpoints. Dementsprechend fängt der Spieler bei jedem Ingame-Tod von Levelbeginn an. Sollte es dem Spieler doch zu knifflig sein, ist auch eine einfache Variante mit unendlich Lebenspunkten verfügbar.
Darüber hinaus sammelt der Spieler pro Level eine bestimmte Anzahl von Seelen ein. Für einen „100% – Run“ ist es nötig in jedem Level alle Gegner zu besiegen und alle Seelen einzusammeln.
Fazit von Sarah Müller
Spirit Roots hat mich persönlich positiv überrascht. Das einfache Gameplay prägt sich schnell ein. Die abwechslungsreichen Welten und der steigende Schwierigkeitsgrad lassen das Spiel zu keiner Zeit langweilig werden. Einige Passagen erfordern sogar ein gewisses Maß an Geduld und Beobachtungsgabe, was für mich als eher impulsiveren Menschen eine Prüfung darstellte. Die Bosskämpfe sind ebenfalls sehr unterhaltsam.
Leider fehlt dabei irgendwann der Anreiz sich anzustrengen, da im Bosskampf der Tod des Spielers keinerlei Konsequenzen nach sich zieht. Beispielsweise gibt es kein Game Over, kein Respawn beim letzten Checkpoint oder eine erneut aufgefüllte Gesundheitsleiste für den Boss etc. Das automatische Kantengreifen stört in den späteren Welten extrem, da es eher behindert, als hilft. Zu guter Letzt kommt für mich persönlich die eigentlich gute Story zu kurz. Und, wenn es nur mal eine kurze Sequenz zwischendurch wäre.
Nichtsdestotrotz: Wer für ein paar Euros ein solides 2D Jump’n’Run Game sucht, ist hier durchaus an der richtigen Adresse.