Die Geschichte des Helden Saitama begeistert viele Fans schon seit 2009 bzw. seit der Neuauflage 2012. Hierzulande ist die Ersterscheinung auf 2016 datiert. Nachdem die Geschichte von Saitama, einen eher ungewöhnlichen Held, der seinen Job als Hobby auslebt derartig polarisiert, wurde diese Geschichte nun als spielbare Version angelegt. Spike Chunsoft/Chunsoft und Bandai Namco Entertainment erlauben es uns, die Geschichte eines eher ungewöhnlichen Helden in One Punch Man – A Hero Nobody Knows aktiv mit zu erleben.
Ungeachtet der erstmaligen Annahme erleben wir nicht die Geschichte des One Punch Hero direkt aktiv mit. Heißt wir werden selbst ein Held. Daher widmen wir uns gleich zu Beginn erst einmal dem Charakterdesign unseres Helden / unserer Heldin. Auch wenn die anfängliche Basisausstattung eher spärlich erscheint, ist es dennoch möglich ein anschauliches Werk zu präsentieren. Nachdem dies abgeschlossen ist eröffnet sich der Prolog.
Die Geschichte:
Als unbekannter Held befinden wir uns in einem Kampf mit einem Monster und müssen ziemlich einstecken. Aber an Aufgeben ist nicht zu denken und so rappeln wir uns auf, heldenhaft wie wir sind, um unseren Gegner zu trotzen. Auch wenn der Kampf nicht zu gewinnen ist, ein Held weicht nicht zurück. Als uns klar wird, dass wir Haushoch unterlegen sind und wir kurz davor sind unser Leben für unsere Mitbürger zu lassen, geschieht etwas. Wir leben weiter und als wir aufsehen erkennen wir einen roten Umhang und eine Art gelben Pyjama danach fallen wir in Ohnmacht.
Angestachelt von der Präsenz und der Kraft unseres Retters entscheiden wir uns der Heldenvereinigung beizutreten. Trotz aller Widrigkeiten bestehen wir die Aufnahmeprüfung und erhalten unser Helden Zertifikat-C-Rank Hero. Lecture Man, ein Held mit einer beratenden Funktion, empfängt uns und hilft uns erstmal mit den ganzen „Helden Kram“ zurecht zu kommen.
Es ist schwer ein Held zu sein
Nachdem uns der Held der Lektionen ausführlich unterwiesen hat, ist die oberste Devise klar. „Alles für die Klicks…“ ok Spaß beiseite aber im entferntesten Sinne stimmt das sogar. Die Aufgabe ist: „Fame werden“. Dafür nehmen wir jede noch so banale Aufgabe an und erfüllen sie nach besten Wissen und Gewissen. Mit Erfolg wird die Heldenvereinigung auf uns aufmerksam und bittet uns in einer scheinbar einfachen Sache um Hilfe. Ein hilfloser alter Mann wird angegriffen und so erhalten wir die Möglichkeit unsere Fähigkeit und Heldenhaftigkeit unter Beweis zu stellen. Schnurstracks eilen wir an den Ort des Geschehens. Doch schnell wird klar das unser Eingreifen eigentlich unnötig gewesen ist. Doch dieser beherzte Eingriff hat den Stein zum Heldentum unweigerlich ins Rollen gebracht.
Storytelling von One Punch Man – A Hero Nobody Knows
One Punch Man – A Hero Nobody Knows orientiert sich an der ersten Staffel des beliebten Anime allerdings aus einer Side Ansicht. Als aufstrebender Held macht sich der Spieler auf die Reise und begleitet die bekannten Helden der Serie durch die Geschichte und unterstützt sie mit all seiner Kraft im Kampf.
Im Laufe seiner eigenen Geschichte trifft er auf Silverfang, Mumen Rider, Metal Bat und Co. ohne das die bekannte Geschichte davon negativ berührt wird und fügt sich passend und punktgenau an den jeweiligen Eckpunkten des Arc ein. Durch die eigens kreierte Storyline begleitet der Held so Saitama und seine Kollegen aus dem Schatten des Anime heraus.
Spielaufbau
Das Beat ‚em up aus dem Haus Bandai Namco verfügt über ein Level Up System um den eigenen Charakter durch das Einsammeln von Experience Points zu pushen. Nach erfolgreichen Ablegen des Haupt- und Sidequests erhält der Spieler Erfahrungspunkte und steigt somit im Level auf. Im Zuge dessen werden Fertigkeitspunkte freigegeben, welche durch den Spieler verwaltet werden um die LP, Angriff, Special Move Schlagkraft, Actionbalken oder die Beliebtheit zu pushen. Zusätzlich kann auch hier der Kampfstil verwaltet werden.
Anfänglich startet der Spieler als Allrounder und kann im Laufe der Geschichte weitere Kampfstile erlernen. Durch das intensive Anwenden der jeweiligen Techniken werden die Bewegungen flüssiger und leichtfüssiger, im Ablauf. Außerdem steigen auch diese in Ihrer Level auf, was eine direkte Auswirkung für den gesteuerten Helden, in seiner Kampfdynamik hat.
Der Spielablauf selbst ist klar strukturiert, so dass der Spieler kaum Fehltritte in der Hauptstory machen kann. Sämtliche Quests sind durch Waypoints beschildert und führen den Helden sicher und geradewegs an sein Ziel.
Express Yourself in One Punch Man – A Hero Nobody Knows
Als Held ist die Optik zunehmend wichtig. Daher kann der Spieler, mit zunehmenden Spielgeschehen seinem persönlichen Fashion Empfinden durch eine scheinbar unzählige Auswahl an Kleidung, Accessoires und Gimmicks, Ausdruck verleihen. Hardcore Fans haben auch die Möglichkeit, das Kostüm von Saitama zu kaufen, müssen aber hierfür tief in die Tasche der InGame Währung greifen.
Aber auch die Wohnung, der Ort um sich vom Alltag zurück zu ziehen und Kraft zu tanken kann, durch den Kauf von Möbel und Dekoration modifiziert und somit den Wünschen des Spielers angepasst werden.
Wie in den Anime versetzt
Grafisch überzeugt das Spiel hinsichtlich der Detailtreue aus dem bekannten Anime. Jeder einzelne Pixel sitzt punktgenau, wie in der Serie und lässt es so erscheinen als würde man direkt im Anime mitwirken. Von den Hintergründen bis hin zur einzelnen Charakter Expression ist alles so detailgetreu umgesetzt, dass es Fans der Serie an nichts fehlen wird. Gerade die verschiedenen Visuales des eigentlichen Protagonisten sind, wie zu erwarten, perfekt in Szene gesetzt worden.
Mit den Ohren sehen
Es ist wohl kein Bereich so hart umkämpft und sorgt für mehr Diskussionsbedarf als die Vertonung von Anime. Ob OV, Sub oder Dub in jedem Forum sorgt diese Frage immer für maximalen Gesprächsbedarf.
In One Punch Man – A Hero Nobody Knows, hat der Spieler die Möglichkeit den Sound zwischen Originalvertonung, sprich Japanisch und Englisch Dubbed zu wählen. zusätzlich kann er die Deutsche Subline dazuschalten.
Gemeinsam statt Einsam in One Punch Man – A Hero Nobody Knows
Der Spieler hat zu Beginn des Spieles die Möglichkeit in den Online Modi zu wechseln. Einziger Unterschied ist hier, das zusätzlich zu den Hauptstory Missionen und Sidequest, VS Kämpfe und Online Features abgehalten werden können. In Turnier Kämpfen können die aufstrebenden Helden sich gegenseitig messen und/oder Freundschaften schließen. Auch kann In Game kommuniziert werden über ein Chat Plugin.
Fazit von Sebastian Dietrich
Mir als Anime Fan (seit über drei Jahrzehnten und dem schon ein oder anderen gespielten Anime Game) ist die detailgetreue Umsetzung und das klare Festhalten an der bekannten Story sehr erfreulich. Gerade beim Erstellen dieser Nebenschauplätze schleichen sich gerne fehlerhafte Umsetzungen oder Anpassungen ein, was im laufenden Spieltest nicht ersichtlich war. Grafisch überzeugt das Spiel in allen Fassetten, sowohl in der Game Vision als auch in den Cut Scenes, ist man immer top optisch unterhalten.
Leider gibt es aber immer etwas, was scheinbar gut gemeint ist aber das Spielerlebnis oder die Freude etwas hemmt. Zu Anfang wird man als Neuling von Tutorials erschlagen, so dass ein Großteil der Informationen erst einmal auf der Strecke bleiben. Auch ist die anfängliche Spieldynamik dadurch sehr stark beeinträchtigt. Bei mir persönlich stellt sich in diesem Fall zu allererst Frust, statt Lust ein. Zudem wirken die Laufbewegungen in der Stadt eher statisch. So bleibt der Charakter zum Beispiel kurz abrupt stehen nach einen Sprung und läuft erst dann wieder an.
Die Ladezeiten von bereits bekannten Bereichen ist auch teilweise zermürbend. Zwar ist Konsolen Spieler bekannt das eine gewisse Wartezeit einhergeht, allerdings kann dies doch teilweise schon leicht frustrierend und sollte bestimmt zu verkürzen sein. Auch die NPCs wirken leider kaum lebendig und stehen wie Pfeiler reglos in der Gegend oder ploppen erst auf, wenn man schon längst bei ihnen steht und (gefühlt) einen Schokoriegel gegessen hat.
Auch die Steuerung ist fragwürdig voreingestellt, da es mir unbegreiflich ist warum man im Kampf den Sprung auf X legt, im Quest Mode jedoch einen anderen Knopf hierfür vergibt. Klare Strukturen erleichtern das Spielgeschehen ungemein und erfreuen den Spieler.
Das Level System scheint unnötig kompliziert in der Auflevelung gehalten worden zu sein. Es dauert scheinbar unzählige Stunden um einen neuen Level zu erreichen, obwohl man gefühlt die 100te Mission abgeschlossen hat. Ein Spielerfolg stellt sich somit spät ein und frustrierte mich schnell. Gerade das Aufwerten der Kampfstile erfolgt, meines Erachtens, zu langsam.
Trotz dieser Mängel, fand ich One Punch Man – A Hero Nobody Knows insgesamt sehr unterhaltsam.
One Punch Man: A Hero Nobody Knows – Launch Trailer | PS4