FRACTURED MINDS, ein Puzzle-Adventure-Game, welches am 14.11.2019 veröffentlicht wurde, ist nun bei uns auf der Nintendo Switch im Test.
Emily Mitchell gewann 2017 den BAFTA Young Designers Award aus dem Jahre 2017, mit gerade mal 17 Jahren, mit Ihrem Spiel “Fractured Minds”. Die Botschaft des Spieles soll all diejenigen gerichtet sein, welche unter Angst- und/oder anderen psychischen Belastungsstörungen stehen. Die Einnahmen des Spiels gehen zu 80 %, zweigeteilt, in Emily Mitchell weitere Spiele Entwicklungs-Karriere und dem “Video Games Mental Health Charity”! Fractured Minds kann für ca 2 € auf den Plattformen der Playstation 4, der Nintendo Switch und Steam bezogen werden!
(Anmerkung der Redaktion: Bei diesem Spiel handelt es sich um ein ca. 20-30 minütiges Semi-Narratives-First-Person-Puzzle-Game, welches die Hauptprämisse auf seine Kernbotschaft nimmt, in Form eines Spieles.
Daher werden weniger auf einzelne Aspekte des Spiels eingegangen, sondern eher auf das Gesamtpaket und ob es zu empfehlen ist oder nicht. )
FRACTURED MINDS: Alles nur in meinem Kopf aber dennoch Stärker als alles andere
Mit 17 Jahren hatte Emily ein Spiel entwickelt, welches den Problemen unserer Gesellschaft kompakt in spielerischer Form eine Aussage verleiht. Angst, Einsamkeit und das Gefühl von allem erdrückt zu werden sowie seine Komfortzone auf keinen Fällen zu verlassen.
Die Thematiken, die angeschnitten werden, können bei dem Spieler ein vertrautes Unwohlsein auslösen. Je mehr der Spieler in die Spielwelt eintaucht, umso mehr wird er sich selber wieder finden.
Die Thematiken zwischen Angst-/und Belastungsstörungen, die Komplexität der menschlichen Psyche aufzugreifen und das alles in ein Spiel einzubinden, ist heutzutage keine Seltenheit mehr. So hat HellBlade: Senua’s Sacrifice es bereits beeindruckend zur Schau gestellt wie man die eigene Psyche zum Ausdruck bringt.
Auch wenn dieser Anspruch gegeben ist, geht man mit so einer Intention eine große Verantwortung ein, da man die Thematik einem breiten Publikum begreiflich machen möchte oder auch anderen vor Augen führen will, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine da stehen.
Versucht man hier lediglich diese Symptome nur zu übertragen oder gar diese anderen Spielern zu präsentieren? Soll es dem Spieler eine Möglichkeit bieten über sich selbst zu reflektieren und so aus seinen Problemen auszubrechen?
Wie bereits angesprochen: Die Psyche sowie die Thematiken, welche darauf aufbauen für sein Werk zu präsentieren, gehört ein gewisses Maß an Respekt gegenüber der Thematik und den Menschen, welche darunter Leiden.
FRACTURED MINDS: Der Aufbau
So begleitet Fractured Minds den Spieler in 6 Kapiteln. In einer rund 20-30 minütigen Spieldauer, durch verschiedene Ausprägungen der negativen menschlichen Gefühlswelt. Dabei wird der Spieler in den verschiedenen Kurz-Kapiteln mit Puzzelaufgaben konfrontiert, welche dem Zweck dienen, den Spieler einer der vielen Symptomen der Mental Health Issues entgegenzustellen bzw. diese zu erfahren.
So wird der Spieler zum Beispiel aufgefordert eine Tür zu öffnen, welche leider verschlossen ist. Der Raum, in dem der Spieler sich aufhält, wird plötzlich mit Schlüsseln überflutet und der Spieler muss versuchen den passenden zu finden.
Findet der Spieler allerdings die falschen Schlüssel, so wird dem Spieler durchgängig die Aussage “Wrong Key” eingeblendet, für jeden Schlüssel… Ohne das sie verschwinden!
Die Aussage, dass die falsche Entscheidung den Spieler durchgehend verfolgt und ihn nicht verlässt, sondern immer Präsent ist, symbolisiert das Spiel in einer einfach dennoch effektiven Art und Weise. Wurde der richtige Schlüssel gefunden, hat der Spieler die Möglichkeit sich dem ganzen zu entziehen und seinem Alltag weiter fortzuführen.
FRACTURED MINDS: Das Gameplay
Hier erwartet den Spieler kein Meisterwerk, eher den Standard vom Standard.
Das Umsehen des Spielers erfolgt standardmäßig über beide Control Sticks, die Aktionen erfolgen über A und B und rennen über die R Taste. Warum man nun so explizit die Steuerung erklärt? Fractured Minds präsentiert sich als Spiel und macht dieses als solches eher durchschnittlich gut.
So bleibt der Spieler an manchen Ecken einfach stecken und kann in einigen Objekte stecken bleiben.
Das Spiel ist nicht gut in seinem spielerischen Erlebnis. Dem Spieler erwarten in der 20-30 minütigen Spielzeit keine Gameplay-Innovation. Dennoch gerade die Kürze des Spiels und das zweckdienliche der Steuerung stellt hierbei kein Hindernis dar, das Narrative des Spiels zu erleben und tatsächlich dieses Unbehagen, welches Fractured Minds von Zeit zu Zeit auslöst, was wunderbar durch den Soundtrack getragen wird, komplett in sich aufzunehmen.
Fazit von Dominik Klimala:
Fractured Mind ist kein Spiel, welches man wegen seiner Gameplay-Mechaniken spielen sollte. Jedoch durchaus wegen seiner narrativen Erzählung, um Thematiken aufzuzeigen, welche heutzutage in unserer Gesellschaft durchaus eine anerkannte Krankheit darstellen.
Ob das Spiel nun diese Thematik gut herüberbringt oder nicht, sowas ist eine andere Frage, welche je nach Erfahrungswerten von Person zu Person unterschiedlich ausfallen. Es kann aber durchaus eine Empfehlung zum Ausprobieren gegeben werden.
Ebenfalls ist es erstaunlich, dass sich Fr. Mitchell trotz des jungen Alters an diesen Thematiken offensiv versucht. In dem sie dies einer breiten Masse deutlich macht und betroffenen das Gefühl vermittelt, dass deren Probleme nicht nur von ihnen alleine getragen werden und auch nicht müssen.Man darf gespannt sein, wie Mitchell sich in Zukunft weiterentwickeln und welche Bereiche sie einschlagen wird.
Den der Kauf des Spieles, zumal Mitchell als auch eine Charity Organisation unterstützt, kann ich nur empfehlen, um den ganzen eine Chance zu geben.