Final Fantasy VII Remake steht in den Startlöchern und die Demo ist jetzt über den PlayStation 4 Store, für die PlayStation 4 erhältlich! 23 Jahre später blicken Fans der Reihe zurück auf das JRPG Epos.
Fans, welche Final Fantasy VII noch auf der ersten PlayStation im Jahre 1997 erlebt haben, schaue nun auf die Neuauflage des Aushängeschild der Reihe. Kann es Fans überzeugen und auch Spieler abholen, welche bisher keine Berührungspunkte damit hatten? Die Final Fantasy VII Remake Demo kann seit 2020.03.02 über den PlayStation Store solange man ein aktives PlayStation Now Abonnement laufen hat heruntergeladen werden.
Final Fantasy VII Remake – Nur was für Fans?
Als 1997 Final Fantasy VII für die erste PlayStation erschien öffneten sich unglaubliche Weiten und eine noch nie dagewesene Tiefe der Videospielgeschichte. Nicht ohne Grund zählt dieser Teil der Final Fantasy Reihe als einer der ikonischen der gesamten Reihe. Seine Erzählung und die Charaktere machten die Reihe zu dieser welche wir heute kennen. Und das ganze will Square Enix nun mit einem umfangreichen Remake neu auflegen. Dabei wird die Geschichte von FF7 aufgrund seiner Größe in mehrere Spiele aufgeteilt. Ob nun nach dem erscheinen des ersten Teils noch zwei oder drei Teile folgen bleibt noch in den Sternen. Was aber feststeht ist, dass Spieler am 10.April.2020 endlich den ersten Teil der Geschichte rund um Cloud Strife, Tifa und Co erleben dürfen.
Die andere Frage die aber im Raum steht – kann die Demo auch ein Spieler überzeugen der keine Kenntnisse und Berührungen zu Final Fantasy hat? Diese Frage möchte ich gerne dem Leser etwas genauer heranbringen. Die Geschichte um das Spiel, seine Momente und das was für andere so magisch machen sind dem Tester, also mir, nicht bekannt. Seien es Twists, kommende Szenerien oder Charaktere, mehr als das Mainstream Wissen über die Protagonisten existieren nicht.
Und das macht die Demo für eben diesen Spieler so interessant.
Kann die Demo von Final Fantasy VII Remake einen Neuling der Reihe überzeugen?
Das erzählt die Demo von Final Fantasy VII Remake
Die Geschichte von Final Fantasy VII Remake beginnt mit einer Mission, die Zerstörung des Makro Generator, durch die Organisation „Avalanche“. Dabei nehmen wir die Rolle von Cloud Strife, den Hauptprotagonisten des Spieles, ein. Der Weg führt dabei von den Bahnhaltestellen des Komplexes bis in die Tiefen des Reaktors. Das Ziel der Zerstörung der Reaktoren werden hierbei von den Begleitern des Protagonisten als eine Wohltat für die Welt erklärt. Das Makro, die Lebensenergie der Welt, wird durch die Makro-Reaktoren aus der Erde gezogen und für die Industrien und Energieversorgungen der Gesellschaft genutzt. Dabei ist die Ausbeutung des Planeten angeblich so gewaltig, dass diese das Sterben des Planeten hervorrufen könnte. Dabei wird die Geschichte stark, soweit die Demo es zum Einschätzen erlaubt, von Clouds Begleitcharakteren vorangetrieben.
Cloud Strife, der Protagonist, wiederum ein Ex-Soldat von der Gruppierung SOLDIER, nahm lediglich den Auftrag der Zerstörung des Reaktors wegen des Geldes an. Selber ist Cloud ein verschlossener und ablehnender Charakter, welcher stark von sich selbst überzeugt zu sein scheint. Während der Demo erfährt man wiederum einige Randinformationen über unsere Protagonisten sowie deren wage Verbindungen zueinander. Diese werden wiederum nur angeschnitten aber nicht weiter ausgeführt. Die Demo bietet diesbezüglich nur einen kleinen und bisher wenig einsehbaren Teil der möglichen größeren Erzählung, wodurch eine jetzige Meinung schwer zu fällen ist.
Zum aktuellen Zeitpunkt lässt sich sagen, dass unser Protagonist dem Anschein nach von seiner Vergangenheit gezeichnet ist. Die Gruppe um Avalanche wiederum hat das Ziel den Planeten vor der endgültigen Ausbeutung zu beschützen. Dabei endet die Demo nach der Zerstörung des Reaktor, welches rund 45 bis 60 Minuten in Anspruch nimmt.
Wie sich die Demo präsentiert
Das Spiel präsentiert sich in einem Szenario, welches an eine nähere Zukunft angelehnt sein könnte mit Steampunk Akzenten. Dabei ist die Grafik sehr detailliert und realitätsnah gehalten worden. Passend zu diesen Stilmitteln beginnt die Demo mit dunklen Akzenten der Nacht und nimmt den Fokus auf eine Seitengasse einer größeren Stadt. Inmitten dieser befindet sich ein junges Blumenmädchen, welches sich eine schimmernde, grüne Lichtquelle betrachtet. Hierbei ist der Kontrastwechsel zwischen den tristen Grau/-und Schwarztöne mit den erhellenden und hoffnungsvollen Grüntönen besonders anzumerken. Denn diese vermitteln bereits zu Beginn das wenige, wirkliche Leben und die Nähe, welche nicht durch die Gesellschaft vermittelt wird. Dabei wird das Blumenmädchen einfach angerempelt und eine der fallengelassenen Blumen von einem Passanten zertreten.
Diese Anfangssequenz spiegelt bereits in den ersten beiden Minuten das Szenario einer Welt wieder, welche sich von der Nähe und Verbundenheit zu seiner eigentlichen Welt distanziert hat. Eine Welt und eine Gesellschaft, die auf sich selbst und auf dem Fortschritt gerichtet ist.
Abseits der düsteren Prämisse werden die Zwischensequenzen mit großer Liebe zum Detail der Charaktere dargestellt. Dieses Kompliment kann man wiederum nur zwischenzeitlich geben. Während die Anfangsequenz mit dem Blumenmädchen und Cloud auf einem fahrenden Zug durchaus beeindruckend präsentiert werden, so wird in manch anderen einige Charaktere unschön ausgeblichen und stark detailarm visualisiert. Das führt gerade bei Gegenüberstellen der Charaktere dazu, dass diese sich stark Fehl am Platz anfühlen.
Abseits dessen können aber die Effekte während des aktiven Spieles von sich überzeugen. In Kämpfen werden an Partikel Effekten sowie gut choreografierte Animationen nicht gespart und die Bildrate dabei durchgehend flüssig gehalten.
So spielt sich das Final Fantasy VII Remake
Das originale Final Fantasy VII auf der ersten Playstation war noch ein klassisches, runden basiertes Rollenspiel. Hier musste der Spieler warten bis seine Angriffsleiste sich füllte, um eine Aktion sowie einen Angriff durchzuführen. Das gleiche galt auch für die Ausführung von Gegenständen in den Kämpfen.
Im Remake wurden diese Mechaniken mehr ausgelagert in einem aktiven Kampfsystem, wo der Spieler durch normale Angriffe, über die Viereck-Taste, seine ATB-Leiste füllt. Ist die ATB-Leiste gefüllt kann der Spieler eine seiner Spezialfähigkeiten, Magie oder Gegenstände im Kampf verwenden. Ausweichen erfolgt hierbei über die Kreis-Taste, die Auswahl der Aktionen neben den normalen Angriffen über die Kreuz-Taste.
Dabei bietet im Falle von Cloud dem Spieler zwei unterschiedliche Spielstile. Einmal der Allrounder, welcher die Beweglichkeit und Kraft kombiniert und das Blocken möglich macht, sowie der Angriffsstil, welcher mehr Schaden ausrichtet, aber dafür die Abwehr fallen lässt. Der Wechsel der Kampfstile erfolgt hierbei über die Dreieck-Taste.
Aktiv kann der Spieler fließend zwischen den Charakteren wechseln, während der andere weiter normal im Kampfgeschehen eingreift. Alternativ kann der Spieler den anderen Charakter, als eigentlich ausgewählt, im Aktionsmenü auf seine Fähigkeiten zurückgreifen und diese ausführen lassen.
Sind genügend Aktionen in Kämpfen vergangen lädt sich die LIMIT-Leiste. Ist diese voll kann der Spieler diese aktivieren um den Gegnern verheerenden Schaden anzurichten sowie diese ins taumeln zu bringen.
Klassisch in Final Fantasy VII unterwegs?
Gesagt sollte sein, dass während der beiden Durchläufe des Spieles nur im normalen Schwierigkeitsgrads gespielt wurde. Neben den normalen Modus kann man in der Demo noch den klassischen und den einfachen Modus wählen, wobei ersteres die beiden im Grund vereint. Die Kämpfe werden im klassischen Modus zu großen Teilen automatisch durchgeführt. Dabei blockt der Charakter selbstständig und führt normale Angriffe eigenständig durch.
Spezialangriffe, Magie usw. werden wiederum dem Spieler komplett überlassen und bringen so mehr das Spielgeschehen von damals etwas näher. Sobald der Spieler wiederum selber den Analog-Stick betätigt oder selber blockt oder angreift wird der Auto-Modus deaktiviert bis der Spieler eine gewisse Zeit keine aktive Aktion wieder durchführt. So kann der Spieler ein Kompromiss eingehen, welcher eher eine Klassische Spielerfahrung wünscht das das Action-Hack and Slay. Zu Wünschen wäre wiederum, dass der klassische Modus auch im normalen Modus funktionieren würde, sodass man trotz der alten Erfahrung eine gewisse Herausforderung hat
Negativ Aspekte der Demo sind wiederum vorhanden
Zu bemängeln gibt es wiederum die Auswahl des Szenarios für die Demo. Zwar ist man thematisch auf dem Weg ins Innere eines Reaktor, aber dies bietet dem Spieler lediglich nur Schlauchlevel, welche nur den Zweck erfüllen dem Spieler die Steuerung nach und nach beizubringen. Ebenso kommt hierbei auch nur ein Bruchteil der Charaktere zu Geltung, was für die Interessenbildung seitens des Spielers nur wenige Möglichkeiten bietet das Gefühl zu bekommen mehr erfahren. Das Spiel kann sich auf seine Stellung innerhalb der Spielekultur zurück greifen und so die Zweifel beseitigen lassen das durchaus eine interessante Handlung einen erwarten kann.
Aber für eine Demo welche gegebenenfalls von einem neuen Spieler ausprobiert wird kann dies bereits leicht abschreckend wirken. Da aber die Demo die ersten 45 bis 60 Minuten des Spieles erzählt, seien hier die Zweifel mal beiseite gelegt. Eine Information dessen oder gar eine Alternative um das Storytelling besser kennenzulernen wären aber eine schöne Ergänzung gewesen.
Das Gameplay wiederum bot zu Beginn leichte Eingewöhnung, da die einzige aktive Angrifftaste auch die einzige Möglichkeit bietet ein direktes Feedback in den Kämpfen zu bekommen. Es fehlt hierbei eben der Aufprall und Kracher in den Angriffen. Zwar sehen die Spezialangriffe spektakulär aus und an Effekten wird nicht gespart aber es fehlte der Impact um das ganze stimmig wirken zu lassen!
Nichtsdestotrotz kann aber Final Fantasy VII Remake sich sehen lassen, das Kampfsystem erfüllt schlussendlich seinen Zweck. Die Charaktere sind unglaublich schön gestaltet worden und der schon zu hörenden Soundtrack bietet ein rundes Allgemeinbild. Es bleibt abzuwarten wie weit das Remake sich entfalten kann sobald es erscheint, aber es im Auge zu behalten könnte sich lohnen.
Fazit von Dominik Klimala
Wie anfänglich erwähnt bin ich nicht mit Final Fantasy aufgewachsen. So verbinde ich keine nostalgischen Gefühle zu der Reihe, geschweige speziell zu diesem Teil. So stößt mich der Hauptcharakter, Cloud Strife, mit seiner Edgy abweisenden Art verhemmend ab. Ebenso zu bemängeln gibt es die mangelnden Dialoge zwischen den Charakteren zwischen einigen Bereichen der Demo welche ihre Sätze nach einmaligen aufsagen wiederholen.
Hierbei hätte man zumindest ein leichtes grunzen oder „Hrmpf“ einfügen dürfen.
Ebenso die Präsentation der Charaktere in manchen Zwischensequenzen führen dazu, dass das Allgemeinbild stark getrübt wird. Überzeugen kann aber die restliche Präsentation. Die Gestaltungen der Umgebungen sowie die Charakterdesigns zeigen eine schöne Detailverliebtheit.
Hinweis: Gespielt wurde die Demo auf einer PlayStation 4 Pro!