Stilvolle Tanzbewegungen treffen auf ein freibewegendes 3D-Isometrisches Puzzle-Abenteuer, in welchem der Spieler selbst die Rolle des Sensenmanns einnimmt und die große Liebe finden möchte. Dieses Videospiel wurde von “Kong Orange” entwickelt und von Daedalic Entertainment gepublisht. Nun möchte uns das dänische Entwicklerteam auf der PS4 / der Xbox One / der Nintendo Switch / den PC/ den GamePass auf eine Reise mitnehmen, auf welcher der Tod eine ganz besondere Rolle repräsentiert!
Felix The Reaper: Die Geschichte
Felix the Reaper ist ein Puzzle-Adventure, in der der Spieler in die Rolle des Sensenmanns Felix schlüpft, welcher frisch beim Ministerium des Todes angefangen hat. Geleitet mit einem seltsamen Tick, stets zu tanzen, ist die wahre Intention von Felix nicht unbedingt seine Mordlust auszuleben, sondern eher seinen Schwarm Betty, welche beim Ministerium des Lebens arbeitet, endlich zu treffen und für sich gewinnen zu können.
Die Hauptprämisse ist hierbei klar, Felix bekommt Aufträge. Er muss gewissen Lebenden deren letzten Abendstunden näher bringen, mit der Hoffnung endlich seinen Schwarm treffen zu können.
Hierbei unterteilt sich das Spiel in mehrere Kapitel, welche jeweils selber eine kleine zusammenhängende Geschichte erzählen. Diese werden wiederum in einzelne Kapitel, auf mehrere Level-Abschnitte, aufgeteilt. Die Level-Abschnitte werden stets zu Beginn und Ende des Levels mit einer kleinen und schönen animierten Szene ein- bzw. ausgeleitet. Hierbei erzählt “Felix the Reaper” verständlicherweise die jeweiligen Geschichten, wie seine Opfer ums Leben kommen. Dabei kommt das Spiel selber in eine sehr explizite Darstellung der jeweiligen Todesursachen daher, welche gepaart mit einem guten Fünkchen schwarzen Humor gesehen werden sollten.
Felix The Reaper: Die Präsentation
Das Spiel selber glänzt von einem zeitlosen Cell Shading Look, welcher den Spieler mit viel Liebe zum Detail der jeweiligen Level überzeugen kann. Das Zusammenspiel zwischen Licht und Schatten weist einen elementaren Faktor zum Absolvieren der einzelnen Level auf.
Das Außergewöhnliche an der Darstellung des Spieles ist, dass Felix stets mit verschiedenen Tanzmanövern über das schachbrettartige Spielfeld gleitet. Die Tanzmanöver wurden tatsächlich von echten Profitänzern einstudiert und ins Spiel übertragen, allerdings ist dies auch nur ein kosmetisches Feature des Spiels, geleitet wird das Ganze aber mit verschiedenen Musik-Varianten, welche sich gut zum Spiel und dem Charakter einfügen lassen.
Felix präsentiert sich in den Cutscenes in mehreren Arten, so beginnt das Spiel mit einer Stop-Motion animierten, comicartigen Zwischensequenz, welche den Fokus auf die künstlerische Gestaltung der Umgebung, als auch auf die Charaktere legt.
Ebenfalls werden die Einleitungen der jeweiligen Level-Passagen, mit den InGame-Modellen, in bewegten Einzelbildern, in einer Art Bilderbuchpräsentation, eingeleitet. Die vielen verschiedenen Reizpunkte, welche man von der anfänglichen Einführungs-Cutscene gesehen hatte, fallen hier also raus. Dies ist aber nicht unbedingt negativ, aufgrund der Zwischensequenzen, welche als Einleitung des Levels dem Spieler bereits zeigen, was genau das Ziel ist. Mittels des Wegfalls wird vermieden, dass der Spieler durch andere visuelle Faktoren abgelenkt wird.
Zuletzt haben wir dann noch die Zwischensequenzen, welche in dem Spiel einen Reiz, sowie auch eine gewisse Gewaltdarstellung präsentierten. Diese werden gänzlich mit den InGame-Modellen dargestellt, in einer komplett laufenden und animierten Sequenz.
Und hier wird der Spieler auch mit den Taten von Felix am meisten konfrontiert, da wir die Prämisse als Sensenmann ausführen, bringen wir mit indirekten Taten unser Opfer dazu, bald das zeitliche zu segnen. Diese Cutscenes werden dem Spruch “Wink durch den Zaunpfahl” in allen belangten Wert gerecht. Die Todesmomente der jeweiligen Opfer werden den Spieler in einer überspitzten Darstellung und mit einer guten Prise schwarzen Humor präsentiert.
Felix The Reaper: Das Gameplay
Wie bereits anfänglich erzählt, wird das Spiel auf einer schachbrettartigen Oberfläche gespielt, welche sich stets, für die jeweiligen Level-Passagen, neu arrangiert.
Das größte Hauptaugenmerk spielt hierbei das Verhältnis zu Licht und Schatten, da der Spieler ein Wesen der Unterwelt ist, muss er, verständlicherweise, das Licht tunlichst vermeiden. So werfen Objekte und die Umgebung unterschiedlich längliche Schatten, sodass der Spieler sich ohne Probleme über diese Felder hin fortbewegen kann.
Ebenfalls hat der Spieler die Möglichkeit, die Lage der Sonne und so die Position der Schatten, zu ändern, wodurch andere Handlungsmöglichkeiten offen stehen.
Das Hauptziel besteht zumeist darin, ein bestimmtes Ziel, mit passender Manipulation der Schatten, zu erreichen, dafür darf der Spieler, zum Beispiel, versuchen ein Hirschkopf aufzuhängen oder das Opfer selber in die Schussbahn seines Jagdkollegen, passend, zu positionieren. Um dies zu erledigen, stehen dem Spieler mehrere Objekte auf dem Spielfeld zur Verfügung, welche sich aufnehmen und neu platzieren lassen, um den Schattenfall neu anzuordnen, bzw. zu erweitern. Somit bilden sich die Puzzles zusammen und bieten dem Spieler immer wieder Möglichkeiten, neue Ansätze auszuprobieren.
Falls der Spieler aber einmal nicht weiter weiß, gibt es die Option sich den nächsten Schritt anzeigen oder sich zu den letzten Milestone zurücksetzen zu lassen, damit man eine geordnete Übersicht über das eigentliche Puzzle bekommt.
Schafft der Spieler wiederum die Level so schnell wie möglich und mit so wenigen Manipulationen des Lichtes das Rätsel zu lösen, schaltet er weitere Bonus-Herausforderungen frei, sowie ein Hardcore Mode der jeweiligen Levelabschnitte, welcher ebenfalls den spielerischen Gehirnschmalz in Wallung bringt.
Felix The Reaper: Wissenswertes
Natürlich bietet Felix the Reaper dem Spieler auch ein wenig menschliche Geschichte zum Weiterbilden an, so ist das Spielkonzept rund um Felix der Sensenmann und Betty, welche im Ministerium des Lebens arbeitet, an die Geschichte “der Tod und das Mädchen” angelehnt. Diese Geschichte ist an ein Motiv aus dem 16. Jahrhundert angelehnt und hat bis zur Neuzeit immer wieder neue Interpretationen bekommen.
Der Spieler kann nach dem Absolvieren der einzelnen Level-Passagen die “Rollen des Todes” freischalten, welches als informatives Beiwerk des eigenen Spiels gesehen werden kann. Somit bekommt die Thematik rund um des eigentlichen Spiel Konzeptes mehr Gewicht und bringt dem Spieler das Thema Tod und Leben, auch spielerisch, näher.
Als schöne Randnotiz sollte ebenfalls erwähnt werden, dass Sir Patrick Stewart, welcher bereits bei X-Men oder Moby Dick als Schauspieler zu sehen war und in mehreren Videospielen von Star Trek, als Jean-Luc Picard seine Stimme verlieh, in Felix The Reaper, ebenfalls seine Stimme, in Form des Erzählers, spendiert. Diese ist auf dem Punkt genau und passend zur Situation vertont worden.
Felix The Reaper: Die Verfügbarkeit
Felix the Reaper ist erhältlich für die Playstation 4, die Xbox One, sowie für den Gamepass PC, die Nintendo Switch und auf Steam, zu dem Preis von 24,99€. Hier erhalten die Spieler eine, rund 5-6 Stunden-, Spiele-Erfahrung, welche sich mit Bonus Herausforderungen und das Lesen der einzelnen Geschichten, um die Rollen des Todes über die letzten Jahrhunderte, ausweiten lässt.
Felix The Reaper: Negativ-Punkte
So schön Felix the Reaper gestaltet wurde, es fällt es dem Spieler nicht immer gleich auf welche Objekte vom Spieler aufgenommen und neu platziert werden können. Da diese sich in den meisten Fällen, auf dem ersten Blick, ein Tick zu gut mit der Umgebung verschmelzen.Auch kommt das Spiel, mit rund 14 Soundtracks, mit der musikalischen Abwechslung ein wenig zu kurz, da die einzelnen Levelabschnitte aber in der Regel keine 10 Min dauern, fällt dies nicht allzu negativ auf, trotz der Prämisse des Tanzen und des Walkman tragenden Sensenmanns, wäre ein paar mehr Musikstücke wünschenswert gewesen.
Mit einer Spieldauer von ca 6 Stunden fällt der Preis von aufgerundet 25€ dann dennoch als größter Kritikpunkt auf. Auch wenn natürlich der wirtschaftliche Aspekt nachvollziehbar ist sowie den Aufwand so ein Spiel zu produzieren, ist dies eine Preisklasse in der Spiele bereits mit Rund 50-60 Stunden Spielzeit daher kommen.
Fazit von Dominik Klimala:
Felix the Reaper macht in meinen Augen vieles sehr gut. Die Level sind bis zum Ende immer wieder mit neuen Gameplay-Mechaniken bestückt und die Umgebung ist bis zuletzt schön gestaltet. Die kürzeren Spielabschnitte, innerhalb eines Kapitels, erinnern wiederum an die Aufmachung eines Mobile Game und lädt eher auf ein Spielen auf dem Smartphone oder der Nintendo Switch ein, wenn gerade wieder 10-15 Minuten Zeit zum Überbrücken benötigt werden.Wenn der Spieler zusätzlich die Geschichte rund um den Tod als Lehrreiches Stilmittel mitnimmt, hat er im Großen und Ganzen ein schön poliertes Spiel, mit einem verspielten Soundtrack, Gameplay Ideen und eine liebevolle gestaltete visuelle Erfahrung vor sich.