Ein Schmetterling schlägt mit den Flügeln und ein Tornado bricht los. Schwachsinn oder Sinnig? – Nur Du kannst entscheiden, wie sich die Story von Cyberpunk 2077 entwickelt.
Laute Straßen, bunte Menschen, Hightech-Life am Rande des Wahnsinnes. V ist ein Freigeist und sucht in der großen, weiten Stadt namens Night City nach dem ganz großen Ruhm. Zusammen mit seinem besten Freund Jackie macht er sich auf, die Straßen unsicher zu machen. Partys, Drogen, Alkohol, Diebstahl und der ein oder andere Auftragsmord spült gutes Geld in die Kasse. Schluss ist damit aber noch lange nicht. Beide greifen nach dem höchsten Lebensziel, das man erreichen kann: Eine lebende Legende zu werden.
Gemeinsam nehmen sie einen Job an, der zunächst simpel klingt, sich jedoch zu einem verhängnisvollen Spiel für beide entwickelt: der Diebstahl eines Biochipprototyps aus den Tresoren des Kaisers. Kann das begehrte Implantat sein Versprechen nach der Unsterblichkeit halten und wenn ja, zu welchem Preis?
Alle Infos zum Spiel
- Titel: Cyberpunk 2077
- Plattformen: PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series, Google Stadia, Microsoft Windows
- Genre: Action Open-World RPG
- Entwickler: CD Project Red
- Publisher: CD Project Red
- Altersfreigabe: 18
- Veröffentlichung: 10. Dezember 2020
- Spielzeit: ca. 30-50h
- Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch, etc.
Von links oben nach rechts unten:
- Pose „Halt mein Bier“ im Fotomodus
- Sonnenuntergang während einer Mission in den Badlands
- Night City und V
- Nicht ohne mein Bike
- Fotomodus: Raucherpause
Disclaimer: Dies ist nur ein Beispiel wie V im Spiel aussehen könnte
Doch wie spielt sich Cyberpunk 2077?
Viele Wege führen nach Rom, aber nur drei nach Night City. Egal ob die Wurzeln des Protagonisten „V“ im Leben des Nomaden, des Straßenkindes oder des Konzerns liegen, der Weg soll an die Spitze der Legenden führen. Berühmt-berüchtigt, ausgestattet mit allerlei technischen Spielereien, bietet das Spiel viele Verbesserungen für V’s menschlichen Körper. Zugehörige Mods und ein kleiner aber feiner Skillbaum, der sich im Laufe der Entwicklung als noch größer entpuppt als er erstmals scheint, steigern die technische Personalisierung unseres ganz eigenen Vs. Egal, ob männlich, weiblich, mit oder ohne Tattoos und Narben, steht der Kreativität nichts im Wege, V zu kreieren wie der Spieler es wünscht.
Das Gameplay schenkt uns viele Möglichkeiten unsere mechanischen Errungenschaften im Kampf, aber auch auf Erkundungstouren zu nutzen. Zu einem gibt es das Hacken von Gegner. Des Weiteren haben wir die Möglichkeit Oberflächen und Gegenstände zu scannen, um damit Informationen zu beschaffen, oder können auch sogenannten Brain-Dances analysieren. Mantis-Klingen, Doppelsprung oder Smart-Link, erhöhen den Spaß- und Gamingfaktor ungemein. Diese können mit jeweils passenden Mods wie „Nicht-tödlich“ oder „Thermit-Klingen“ noch hübsch erweitert werden und Einfluss auf den Spielverlauf haben. Das hängt jedoch davon ab, wie friedfertig oder gewaltbereit der Spieler sein mag.
Egal ob man mit dem Bike oder Auto unterwegs ist: mit den unterschiedlichsten Radiosendern, die gleich mehrere Musikgeschmäcker abdecken, lässt es sich gut die Fahrt zum nächsten Ziel vertreiben.
Allerhand verschiedener Gangs und Personengruppen begleiten unseren Weg durch die korrupte Großstadt. Von Puppen über Dealer, Ripperdocs und Cyberpsychos begegnet man im Laufe des Spiels viele verschiedene Arten von NPCs. Dadurch lernt der Spieler viel darüber, in welche Abgründe sich Menschen im Jahre 2077 stürzen, wenn es um das pure Überleben geht.
Ein Schmetterling schlägt mit den Flügeln und ein Tornado bricht los. Schwachsinn oder Sinnig? Es mag anfangs nicht so wirken, aber schon allein die Auswahl der Klasse hat einen immensen Einfluss auf das Spielerlebnis und die Story. Unsere Handlungen im weiteren Spielverlauf können in der Zukunft große Wellen schlagen. Jeder sollte sich also gut überlegen wie man der Situation entgegentreten kann.
Sidequests
Nahtlos fügen sich die Nebenmissionen fließend in die Geschichte ein und bringen uns nur noch tiefer in eine verwobenen Konstrukt aus Verrat, Egoismus und Mord.
Wer sich hier auf simple Loot-Quests freut, die nach 5 Minuten durchgespielt sind, ist hier definitiv an der falschen Adresse. Von Autos auf emotionalen Abwegen bis hin zum Attentat auf einen alten Feind ist alles dabei.
Viele Nebenmissionen lösen eine weitere Welle an Missionen aus, die sich zu eigenen Storyabschnitten entwickeln. Diese können locker mal eine halbe Stunde bis Stunde an Spielzeit verschlingen. So erfahren wir mehr über die einzelnen Nebencharaktere und ihr Leben in Night City und können darüber hinaus unsere Beziehung zu ihnen verändern, Beziehungen eingehen oder sie gänzlich ignorieren.
Nach jeder Nebenmission, springt das Spiel wieder zurück zur Hauptmission, was gleichermaßen ziemlich cool aber auch lästig sein kann. Je nachdem wie sehr man hinter diesen Nebenzweig an Story her ist, gehen hier die Meinungen auseinander. Nichts desto trotz, fühlt sich keiner der Missionen wie eine stumpfe Beschäftigungstherapie an, sondern wie wertvolle und auch spaßige Informationsbeschaffung, die uns sehr wohl zu Nutze kommen kann.
Die verschwommen Grafik von Cyberpunk 2077
Oh das böse G-Wort. Gerade Cyberpunk löste eine Welle des Unmutes über die Grafik und die endlosen Bugs aus. Etliche Spielabstürze, unspielbare Bugs, wie das Verschwinden der Statusleisten, Mangel an Munition, das hin und her Glitschen von Gegner und, und, und, brachten vor allem unter den Konsolenspielern viel Ärger zum Vorschein.
Das ganze Aussehen des Spiels, gerade auf der PS4, wirkt sehr schwammig und verschwommen in der Ferne, aber auch im Versuch Fotos von meinem V im Fotomodus zu erstellen, stellten sich als nur gemäßigtes Ergebnis heraus. Sein Gesicht bleibt verschwommen, obwohl man schon auf Anschlag ins Bild zoomt.
Tatsächlich muss ich sagen, dass meine Version relativ bugfrei lief und es mich nach einiger Zeit mehr in die Story zog, als Wert auf die Grafik zu legen. Jedoch sei erwähnt, je mehr Updates von seitens CD Project eingespielt wurden, desto ruckliger und „unspielbarer“ wurde das Game.
Von kleinen, lustigen Glitches, wie das Auf- und Abwippen von Gegner oder den T-Posen von so manchen Zivilisten, traten immer schwerwiegendere Fehler auf. Missionen tauchten nicht mehr auf, Schlüsselsequenzen verschwanden und machten ein Weiterkommen im Geschehen unmöglich.
Wenige Lichter und Effekte spicken das Nachtleben von Night City und lassen diese große Stadt beinah leblos wirken. Auch durch die fehlende Masse an Autos und Menschen, die Nachts durch die Straßen streifen sollten, um Chaos zu stiften, wirkt diese kriminelle Großstadt beinahe handzahm.
Doch es gibt durchaus die Möglichkeit, die wahre Schönheit von Night City bewundern zu können. Wartet man zum Beispiel bis zum frühen Abend, wenn sich die Sonne langsam hinter die Häuser setzt, erstrahlt die ganze Stadt in wundervollen orange Tönen. Positioniert man V taktisch klug und stellt die Fernschärfung des Fotomodus aus, zeichnen sich Konturen plötzlich wesentlich schärfer und klarer heraus, wie man im Beispiel des Screenshots erkennen kann.
Fazit
Ein liebenswürdiger Protagonist, gute Freunde auf die man zählen kann, sowie der Tod, Verrat und die Ungewissheit hinter sich zu wissen, verpassen dem Spiel das Gewisse etwas. Wer ist unser Freund, wer unser Feind? Wer steht uns wirklich zur Seite und wer nutzt nur seinen eigenen Vorteil? Ein kontinuierliches Katz- und Maus Spiel schärft immer wieder unseren Fokus. Wem kann man trauen und wo bleibt man lieber auf der Hut? Man ist nirgends sicher wenn sogar der eigene Verstand einem zum Verhängnis werden kann. Wer über die schwammige Grafik ein Auge zudrücken kann, erlebt ein emotionales, geschichtsgespicktes Abenteuer, in einer Stadt voller Freundschaft, Verrat, Wahnsinn und Hightech.
👍