Citadel: Forged with Fire stammt von Blue Isle Publishing, Reverb, Solutions2Go und Koch Media. Dies ist ein Rollenspiel, welches Elemente aus vielen Bereichen in sich vereinigen soll. Ob zu viele Köche den Brei verderben oder eine Homogene Emulsion vorliegt, zeigt unser Test.
Citadel: Forged with Fire – Ein Kind der Flammen
Erschaffen aus der Hitze eine Vulkans, entsteht neues Leben, magisches Leben in Ignus. Unerfahren aber neugierig, lernwillig und einen Abenteurerdrang verspürend, stürmt das Kind der Flammen in die Welt, um sich zu entwickeln und zu behaupten.
Citadel: Forged with Fire – Portal Knights nur mir krasserem Shader
Selbstverwirklichung steht hier an erster Stelle. Der Spieler kann sich zu aller erst, mit der Hilfe von ein Paar wenigen Gesichts- und Frisur-Modulen, sein Alter Ego erstellen. Hinsichtlich der Proportionen und der Einfärbung der Haut sind hier scheinbar keine Grenzen gesetzt worden.
Entstanden aus der Lava, wird der Spieler an einem Standort seiner Wahl, zum Leben erweckt und findet eine detaillierte Fantasiewelt vor. Des Weiteren findet der Spieler ebenso einen Trainer, welcher den Spieler anlernen soll (später hier zu mehr im Bereich Gameplay).
Nach den ersten unsicheren Schritten und der einen oder anderen unfreiwilligen Begegnung mit einem Wolf oder Wildschwein, wirkt diese Art der Spieldynamik etwas vertraut und erinnert ein wenig an Portal Knights, nur mit krasserem Shader und Textur Paket.
Citadel: Forged with Fire – Von Frustorial bis ein wenig Genuss
Der Spielstart zeigt sich ein wenig holprig. Auch wenn der Spieler als Neugeborener eine Anleitung bekommt, so fällt diese doch nur sehr karg aus. „Hohle mir dies, dann bekommst du das.“, so stellt sich unser
„Lehrmeister“ die Ausbildung vor.
Nicht erhaltene Lehrstunden können, mit Hilfe der Runensteine, nachgelesen werden. Jedoch ist die Dynamik des Menü´s: Aufbau durch reine Theorie-Stunden, zu Anfang, erschlagend.
Nach einigen frustrierten Experimenten und der Frage, warum muss ich eine Axt unter Menüpunkt Herstellung ausrüsten, wenn ich sie auch aus dem Inventar nehmen kann aber nicht darf, wird der Spieler in die Welt entlassen.
Die schützende Barriere hinter sich gelassen, auf der Suche nach einem Ort sich zu entfalten, trifft der Spieler schnell auf Nachbarn.
Bei Tag besuchen einem Wildschweine und Wölfe und zeigen sich eher verstimmt, das der Spieler gerade hier sein Lager aufstellen möchte.
Nachts sieht man fantastische Wesen durch die Wälder streifen, unter anderen Skelette und Elfen. (Anmerkung der Redaktion: Beide erst auf einen Kaffee einladen, sofern der Spieler im Besitz von Kleidung ist und es empfiehlt sich hier ein Verteidigungszauber). Als frischer Wanderer sollte der Spieler sich auch nicht zu weit in die Welt wagen, da weitere Bereiche von Ignus erst ab einem höheren Level betretenen werden sollten. Dem Spieler steht es jedoch selbst frei, die Warnung zu beachten oder zu ignorieren.
Aktion und Dynamik:
Die Kämpfe selbst wirken zu Anfang wenig dynamisch und eher rundenbasiert im Vier viertel Takt, auch die Abklingzeit der Zaubersprüche kann schnell den Stress-Faktor im Kampf drastisch anheben.
Ebenso das Fällen der Bäume oder das Abbauen von Gestein wirkt eher wie eine Taktvorgabe auf einer Galeere und lässt hier den Spielspaß ein wenig sinken.
Gestallten:
Das Baumenü ist zu Anfang eher unübersichtlich.
Der Überbegriff für alle Möglichkeiten ist Magie, lediglich die farbliche Abgrenzung lässt erahnen, dass es hier unterschiedliche Untermenüs existieren. Auch ist die Ansteuerung der einzelnen gewünschten Möglichkeiten ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch nach einigen Fehlklicks, schnell begreifbar.
Die Positionierung der Elemente erfolgt in der Fortnite typischen Anzeige und ist sehr einfach händelbar. Ein wenig störend ist jedoch die unflexible Einsetzbarkeit, zum Beispiel der Dachelemente, da eine Verschmelzung nur zustande kommt so fern die Abstände exakt eingehalten werden. Hier wäre ein wenig Flexibilität angenehm und frustsenkend gewesen.
Herstellung:
Der Spieler, der „Portal Knights“ kennt, wird sich hier sehr schnell heimisch fühlen, da die Herstellung von verschieden Materialien sehr ähnlich funktioniert. Einen kleinen Teil kann der Spieler im Menü selbst durch Kombination von verschiedensten Items herstellen. Für spezielle Wünsche, wie zum Beispiel Eisenbarren, wird jedoch ein Schmelzofen benötigt. Diese Arbeitsflächen muss der Spieler durch Vergabe der LevelUp Punkte freischalten bzw. erlernen.
Magie erlernen:
Die Magieschule unterscheidet sich in vier grundlegende Nutzungsarten:
Flächeneffekt, Projektil, selbst hergestellt und Nützlichkeit. Durch das Verwenden von Essenzen ist der Spieler in der Lage verschiedene Zauber mit unterschiedlichster Wirkungsweise zu generieren. So kann zum Beispiel die Kombination aus einer Natur Essenz mit der Nutzungsart „Selbst hergestellt“, den Zauberspruch Baumrinde erzeugen, welcher als Rüstungseffekt dient. Durch die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten werden dem Spieler hier sehr viele verschiedene Nutzungsmöglichkeiten gestellt, in der er, durch geschicktes Kombinieren, schnell als Sieger aus einem wichtigen Kampf hervorgehen kann.
Pro ausgerüstete Waffe können zwei Zauber gesockelt werden, welche bei Verlust der Waffe mit verschwinden.
Bestien zähmen:
Der Spieler kann sich Bestien und Tiere als Wegbegleiter halten.
Die Kombination von Licht Essenz und dem Flächeneffekt erschafft einen Zauber, welcher wilde Tiere und Bestien zähmen soll. Leider blieben unzählige Versuche erfolglos, zumindest ein Wildschwein oder aber einen Wolf als Begleiter zu gewinnen.
Citadel: Forged with Fire – Spiel spezifische Inhalte
♦ Einzelspieler:
Vor Spielantritt, kann der Spieler den Erfahrungspunkte Multiplikator auswählen und somit von 1x bis hin zu 5x, seine Wachstumsgeschwindigkeit selbst bestimmen.
♦ Spiel beitreten:
Der Spieler kann Online einem Spiel beiwohnen und in einer Gruppe das Spiel erleben. (PlayStation Plus Mitgliedschaft erforderlich)
Wissenswertes
♦ Während der Testphase war die angezeigte Belegung für das Handwerkzeug ohne Funktion und musste nachträglich umgestellt werden. Es empfiehlt sich dies vor einer Kampfsituation zu prüfen, da dies schnell über Leben und Tod in der Abklingphase entscheiden kann.
♦ Schnell-Reise: während der Testphase war das Abkürzen durch die geöffneten Wegpunkte leider nicht möglich.
Fazit von Sebastian Dietrich
Citadel: Forged with Fire ist in meinen Augen ein zweischneidiges Schwert, zumindest zum momentanen Zeitpunkt. Einerseits frustriert es durch seine stockende Dynamik, andererseits fasziniert diese Welt durch ihre unzähligen Eindrücke und zwingt einem förmlich jeden Winkel zu erforschen und zu entdecken.
Auch hat das „Tutorial“, zu Anfang wenig zum Spielvergnügen beigetragen, da Hilfestellungen nicht auf den ersten Blick ersichtlich waren. Wenn man aber am Ball bleibt, sich durch die Unterpunkte kämpft und viel liest, wächst der Spielspaß nach und nach. Wenn man diesen holprigen Start abändern kann und die kleinen Macken ausradiert, sehe ich hier sehr viel Potenzial für ein sehr gelungenes Spiel. Es wäre schade, wenn diese Kleinigkeiten, dieses Werk unnötig negativ beeinflussen.
Ein lokaler Multiplayer wäre auch eine gelungene Alternative um als Duo oder Quartett diese Welt zu erleben.