Detailverliebstes RPG in Zwei Dimensionaler Pixel Optik
Children of Morta ist ein Heroic-RPG im Retrostil. Dead Mage und 11bit Studios bannen ein emotionales Action Abenteuer im Stil der 80er Jahre auf die Bildschirme. Von vielen Seiten wird das klassisch aufbereitete Spiel hochgelobt und als ein Highlight der Spieleserie 2019 gehandelt. Ob dies berechtigt ist, wird dieser Test zeigen.
Children of Morta – Einblick in die Story
Panorama. Ein malerischer Anblick von Wäldern und Bergen erscheint. Doch schnell wird dieses traumhafte Bild zerstört und Dunkelheit breitet sich aus … Bäume verwelken, Landschaften sind im Nu vernichtet. Margrid erwacht, schweißgebadet in ihrem Bett.Margrid Bergson, eine Hohepriesterin von Rea Dena, Großmutter und offensichtlich das Oberhaupt, versucht mit den Göttern in Kontakt zu treten, jedoch erfolglos. Nur aus der Ferne konnte sie die Dunkelheit, durstend nach Ausbreitung, wahrnehmen. Margrid befürchtet, dass es erneut passieren würde, und ruft ihre Familie zusammen.
John Bergson, ihr Sohn und Vater von den vier Kindern: Mark, Linda, Kevin und Lucy, erhält den Auftrag im nahe gelegenen Wald, Reas Schrein zu untersuchen. Ausgestattet mit einem Kristall, für eine sichere Heimkehr, einem frisch geschärften Schwert und einem neuen Schild, von seinem Bruder Ben Bergson, einem Abschiedskuss von seiner Frau Linda Bergson und einer wärmenden Umarmung von seiner jüngsten Tochter Lucy Bergson, bricht er auf, um seinen Auftrag zu erfüllen …
Was er jedoch in Erfahrung bringt, bereitet Margrid große Sorgen. Schockiert von der Situation und mit Furcht vor dem, was passieren könnte, beschließt sie, die drei großen Naturgeister zu rufen, um einen Zugang zu Mount Morta zu errichten.
Children of Morta – Gameplay in Retrografik
Die fantastische Reise in Children of Morta kann als Single-Player oder als Duo Co-Op gespielt werden. Im Solo Play erscheinen an gewissen Stellen des Spieles Familienmitglieder (NPC’s) als helfende Unterstützung, aber auch für knifflige Time Matches, verzwickte Kämpfe und versteckt in den zu erkundenden Welten, für das ein oder andere Rätsel, mit besonderen Gewinnen.
Dargestellt wird das Spiel in der, aus Final Fantasy 5 und 6 bekannten, Pixel Optik, auch bekannt als 15-Bit Optik, aus der Zeit des Nintendo Entertainment System. Dabei wird aber, trotz der „groben“ Auflösung, auf jedes Detail geachtet und binnen kürzester Zeit nimmt man die Retro-Darstellung gar nicht mehr war. Farbenprächtig und in Kombination mit hochauflösenden Hintergrundbildern (ähnlich wie die Kombination von Drifting Souls 2, wir berichteten) wird der Spieler in eine fantastische Welt gesogen. Die stimmliche Untermalung des Erzählers ergänzt dieses Bild in vollem Umfang.
Children of Morta – My Home is my Castle
Die Basis, und das ist im wahrsten Sinne so gemeint, der gesamten Geschichte, ist das Haus der Familie Bergson. Der Keller dient als Transportkammer der Helden, um die erforderlichen Gebiete, dank der göttlichen Unterstützung von Rea Dena, binnen Bruchteilen an zu steuern. Auch ist es immer wieder erstrebenswert und von Vorteil zu Hause vorbei zu schauen. Neben der Möglichkeit sämtliche Familienmitglieder kennen zulernen, mittels teils emotionaler Sequenzen, kann hier mit ein wenig Zeit und Geduld, allerhand verschiedener Support, freigeschaltet werden. Beispielsweise kann in der Waffenkammer, die Rüstung verstärkt oder die Waffen verbessert werden. Auch kann der Spieler bei der Großmutter, der Alchemie sei dank, Heiltränke erwerben.
Je weiter der Spieler in das Spiel vordringt, umso mehr wird in dieser scheinbaren Festung freigeschaltet. Auch Fertigkeiten, welche alle Mitglieder der Familie betreffen, können hier, im Gegensatz zu den individuellen Fähigkeiten eines jeden Einzelnen, freigeschaltet werden.
Children of Morta – Hamstern bis in den Tod
Die Missionen, das Finden der Naturgeister, erinnern an das Erkunden einer Höhle in Diablo II. Zum Einen muss durch ein noch unerforschtes Labyrinth, gespickt mit Schätzen und Rätsel-Kammern, der Weg erschlossen werden. Des Weiteren haben die Level einen Looting Charakter, da man in den Welten allerhand Items, wie zum Beispiel Morv, findet, welche essenziell für das Upgrade von Waffen und Rüstung sind.
Erfreulich ist das Sterben, klingt merkwürdig ist aber so, da „Permadeath“ kein Thema ist. Sollte ein Held im Kampf fallen, wird er, samt seinem Hab und Gut, nach Hause teleportiert, dank der Kristalle von Rea Dena.
Children of Morta – Charaktere und Entwicklung
In Children of Morta gibt es sechs spielbare Charaktere und nach Aussage der Entwickler, einen Bonus Charakter. Jeder ist, wie in allen Familien, äußerst individuell im Kampf, was jedoch bei den unterschiedlichen Welten, welche der Spieler betritt, eine angenehme Spieldynamik mit sich bringt und Frust-Momente im Keim erstickt.
Für die individuelle Entwicklung ist der Skilltree jedes Familienmitgliedes zuständig. Klassisch werden hier Erfahrungspunkte verteilt, um neue Fertigkeiten zu erlernen, welche zum Teil levelorientiert sind.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann auch die Durchschlagskraft und/oder Wirkungsdauer einer Ability verbessert werden.
Fazit von Sebastian Dietrich
Children of Morta ist ein RPG, das besonders Retro-Spieler brennend interessieren, aber auch andere Spieler begeistern wird.
Die stimmige Kombination aus den einfachen, aber überzeugend gelungenen Sequenzen, gepaart mit der leicht rauchigen Stimme des Erzählers, runden das ganze Spielerlebnis gelungen ab.
Die Steuerung ist binnen kürzester Zeit intuitiv umsetzbar und nicht über sämtliche Steuerelemente des Controllers verteilt, was auch wunderbar mit dem 90er Jahre Spieleindruck harmoniert.Sequenzen, welche Einblick in das Familienleben geben, sind durchweg emotional greifbar und vermitteln eine aktive Betroffenheit. Das Einbeziehen der Spieleremotionen, gerade bei empathischen Menschen, war so überraschend, das es schon fast erschreckend zu sehen ist, wie einfach der Mensch zu manipulieren ist.
Ich selbst finde das Spiel mehr als gelungen und bin begeistert, das man es auch ohne große Effekte und Shader schaffen kann, einen Spieler derartig zu begeistern.