Der Bus Simulator 2018 sorgte nach Release, am 13.06.2018, für einen Hype in der Simulatoren-Szene. Es ist ein weiteres Spiel der Bus Simulatoren Reihe, welche von Astragon Entertainment veröffentlicht wird und soll nach dem technisch und grafisch veralteten Bus Simulator 2016, neue Standards setzen. Die Erwartungen sind hoch, viele warten auf die langersehnten Verbesserungen der Grafik und der Fahrphysik – und natürlich des Realismus-Gefühls. Der Bus Simulator 18 bietet dem Spieler neue Funktionen, die noch nie zuvor in einem solchen Spiel der Reihe vorkamen: Wirtschaftsaspekte, eigene Fahrpläne, Busse lackieren, Modfreundlichkeit und Multiplayer. Wie diese verschiedenen Funktionen umgesetzt sind, zeigt der nachfolgende Test.
Bus Simulator 18: Die Story
Der Bus Simulator 18 hat, man kann es kaum glauben, eine eigene kleine oberflächliche Story. Die Stadt Seaside Valley ist an keinen öffentlichen Nahverkehr angebunden. Der Spieler bekommt von einer netten Dame den Auftrag, mit ihrer Hilfe, den öffentlichen Nahverkehr der Stadt aufzubauen, da der Vorgänger kein Freund des öffentlichen Nahverkehrs war. Sie begleitet den Spieler durch das Tutorial des Spieles, von der Bedienung des Busses, bis hin zu dem Erstellen der Fahrpläne. Die Dame begleitet den Spieler durch das gesamte Spiel und gibt ihm immer wieder Aufgaben, die dieser als Leiter des Verkehrsunternehmens zu erfüllen hat. Als Belohnung werden stetig neue Bezirke der Region freigeschaltet (12 insgesamt), die der Spieler mit seinen Bussen befahren kann.
Bus Simulator 18: Die Grafik und Steuerung
Als erstes Spiel der Reihe sind nun auch Eyetracker und Lenkräder offiziell unterstützt. Zudem kann natürlich mit Tastatur und Maus, sowie mit dem Controller, das Spiel gesteuert und erlebt werden. Erstmals kann sich die Spielfigur frei bewegen und aus dem Bus aussteigen. Das Lenkrad ist am Anfang des Spiels viel zu empfindlich, dies kann der Spieler aber mit sehr vielen Optionen, in den Einstellungen, anpassen.
Es ist kein Vorwissen über die Steuerung eines echten Busses nötig, es wird alles erklärt. Der Bus Simulator ist ein sehr einsteigerfreundliches Spiel. Die Grafik sieht auf höchsten Einstellungen sehr schön aus. Des Weiteren gibt es detaillierte Flora und Fauna zu bestaunen und die Straßen sind sehr realistisch gestaltet. Die Gebäude in der Stadt sehen gut aus, könnten jedoch detailreicher gestaltet sein. Teilweise sehen die Grafiken etwas verwaschen aus, hier besteht Verbesserungsbedarf. Die Busse sind – natürlich – sehr realistisch gestaltet, vom Fahrercockpit bis hin zu den Sitzplätzen der Passagiere. Im Cockpit ist jeder einzelne Knopf vorhanden, mit denen man auch interagieren kann. Die Geschwindigkeitsanzeige im Cockpit ist jedoch kaum lesbar und mangelhaft gestaltet. Ohne ein extra Overlay, kann der Spieler nicht erkennen, wie schnell er fährt. Dafür gibt es einen klaren Minuspunkt!
Bus Simulator 18: Das Gameplay
Bei dem Gameplay kommt es natürlich auf die Vorlieben des Spielers an – besonders aufregend ist der Bus Simulator 18 nicht (zumindest im Singleplayer). Aber das soll er auch gar nicht. Der Spieler fährt seine selbst erstellten Routen, in verschiedenen, frei wählbaren Modi, unter den verschiedensten, ebenfalls frei wählbaren, Bedingungen. Vom Wetter bis hin zur Fahrt-Spezifikation ist alles einstellbar.
Der Spieler startet in der Firmengarage mit seiner Fahrt. Nachdem er den Motor gestartet, die Lichter angeschaltet und das Radio aktiviert hat (bei dem man auch eigene Webradios einfügen kann), geht es los, zur ersten Haltestelle. Türen werden per Knopfdruck geöffnet, der Bus wird abgesenkt und schon kommen die ersten Passagiere in den Bus. Einige wollen Fahrkarten kaufen. Der Spieler muss die richtige Art des Tickets auswählen und Wechselgeld zurückgeben – wie in der realen Welt. Danach darf der Spieler weiterfahren oder, durch die frei bewegliche Spielfigur, durch den Bus laufen und Fahrkarten kontrollieren (natürlich auf Kosten der Zeit, denn auch wir haben einen Fahrplan einzuhalten). Relativ oft sind auch Schwarzfahrer dabei, die dann eine fette Strafe bezahlen müssen. Und los geht es, unter Zeitdruck zur nächsten Haltestelle. Zwischen den Haltestellen fährt der Spieler im öffentlichen Verkehr. Ampeln, Vorfahrtsschilder, Blitzer, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Ähnliches, sind zu beachten. Im Anschluss wird das ganze Prozedere wiederholt, bis der Spieler an der Endhaltestelle angekommen ist. Dort kann der Spieler dann zur Firmengarage zurückfahren oder die Fahrt sofort beenden – somit folgt die Abrechnung und der Spieler erhält seinen Lohn, um neue Busse zu kaufen und Mitarbeiter einzustellen.
Bus Simulator 18: Die Fahrphysik
Die Fahrphysik ist schlicht gestaltet, der Bus neigt sich, je nachdem wie die Straße gestaltet ist. Die Geräusche während der Fahrt sind extrem realistisch gestaltet, vom Quietschen der Räder bis zum Wackeln der Fenster, ist alles mit dabei, was der Fahrer während der Fahrt hören kann. Die einzelnen Aspekte der Fahrphysik können in den Einstellungen angepasst werden.
Bus Simulator 18: Der Multiplayer Modus
Zusammen mit 2 guten Freunden habe ich den Multiplayer Modus ausgiebig getestet – und es lief erstaunlich gut. Der Host des MP-Servers ist der Chef. Alle anderen in der Sitzung seine Angestellten. Man schaltet neue Fahrmodi frei, bei denen man zusammen mit seinen Mitspielern eine Route befahren kann. Dabei können bereits erstellte Strecken befahren werden. An sich ein nettes Feature, bei dem man zusammen mit Freunden viel Spaß haben kann.
Bus Simulator 18: Wirtschaft – ein gelungenes Feature?
Die Entwickler wollen Simulation mit wirtschaftlicher Planung kombinieren. Der Bus Simulator 2018 ist das erste Spiel der Reihe, bei dem die Entwickler bewusst darauf setzen, dass der Spieler auch auf die finanzielle Planung und die Effizienz der Strecken achten muss. Aber der Wirtschaftsaspekt wurde nur “angeschnitten” und ist sehr oberflächlich. Der Spieler bekommt genügend Geld von der Stadt, sodass es trotz aktivierter Bankrott-Option fast unmöglich ist, nach 1–2 Stunden Spielzeit pleite zu gehen, da der Spieler teilweise pro Strecke 10.000-20.000 € bekommt. Außerdem kosten die Angestellten pro Woche nur 1.000 €, also hat der Spieler schnell insgesamt mehrere Millionen auf seinen virtuellen Firmenkonto. Das einzig Gute an dem Wirtschaftsaspekt ist, dass der Spieler darauf achten muss, wie viel Geld eine Route einbringt, damit sie effizient und mit maximalem Profit läuft.
Fazit von Florian Baier
Für alle Bus Simulator-Fans ist dieses Spiel wärmstens zu empfehlen, alleine aus dem Grund, da andere deutlich ältere Teile der Spielreihe nicht mehr zeitkonform sind. Die Grafik ist auf dem Standardlevel für einen Simulator, genauso wie die Fahrphysik. Die Audios sind hierbei sehr gut gelungen. Es gibt eine detaillierte Geräuschkulisse. Der Wirtschaftsaspekt ist ein nice-to-have, kommt jedoch durch unbalancierte Finanzspritzen nicht zur Geltung. Allgemein kann man sagen, dass der Bus Simulator ein gelungenes Spiel ist, wofür aber meiner Meinung nach, 30 € zu viel verlangt ist. Einen Pluspunkt gibt es noch für den Multiplayer, der stabil läuft. Informiert euch vor dem Kauf des Spiels, ob es für euch die 30 € wert ist.