Comic Rezension by Dominik Klimala
Comic Review – Batman: Der Weiße Ritter – DC Black Label
Geschrieben: 2022.06.07-09 – Veröffentlicht: 2022.07.05
Der Weiße Ritter (OT: White Knight) stellt die bekannten Geschehnisse auf den Kopf. Ein randalierender Batman mit moralisch, rabiaten Methoden, um sein Ziel zu erreichen. Sobald der Schwarze Ritter zu einer Bedrohung Gotham’s wird. Wer wird diese vor ihm an seiner Stelle schützen?
Natürlich Jack Napier, alias DER JOKER! Von seinem Wahnsinn befreit wird Jack mit Harley Quinn als weißer Ritter alles daran setzen, Recht und Ordnung nach Gotham zurückzubringen.
Unter dem „DC Black Label“ präsentiert sich eine Geschichte um Batman, die man als wirklich überraschend einstufen kann. Diese Erzählung ist nebenbei frei von anderen Handlungen und somit der perfekte Einstieg in ein neues Universum rundum Batman.
Zuerst in 8 Ausgaben erzählt, bezieht sich diese Rezension auf den Sammelband der englischsprachigen Kindle Version des Comics. Diese ist 220+ Seiten lang und präsentiert sich ungewohnt textlastig, aber zugleich starken Zeichnungen.
Begleitet wird die Geschichte sowohl von Nightwing, Dick Grayson (ehemaliger, erster Robin), sowie Batgirl, Barbara Gordon. Beide von den Methoden des Dark Knight erschrocken, die Rücksichtlosigkeit der wahllosen Zerstörung von Gotham City sowie die untypischen Gegenüberstellungen lassen die Beziehungen bröckeln.
Und soll dies noch nicht genug sein, bekommt auch Harleen Quinzel ihr Comeback. Allerdings weniger psychopathisch, was erst durch den Joker geschah, aber dennoch als Unterstützerin für Jack Napier.
Trotz dieser Verwicklungen stellen sich viele Fragen auf, ist die Weiße Weste vom White Knight wirklich ohne Flecken, und was haben Harleen und Batman eine Verbindung zueinander?
Wenn das Böse das Gute tun will
Die Geschichte könnte nicht bekannter beginnen. Das Batmobil parkt vor dem Arkham Asylum. Düstere Nacht, ein bekannter Zellenblock – und…. Ein Batman in Ketten.
Eine Gegenüberstellung von Joke… Mr Napier und Batman in umgekehrten Rollen. Diese Szenerie, bereits zu Beginn, endet direkt mit einem abrupten Ende.
Ein Jahr zuvor werden die Geschehnisse nun deutlicher.
Die Verfolgungsjagd zwischen Batman und Joker spitzt sich weiter zu. Enden soll dies in einer Lagerhalle, Joker stellt sich dem Dark Knight mit einer entscheidenden Konfrontation. Die Gestalt Batman, Verbrechenbekämpfung als Therapie, ein Krieg, in der Unschuldige hinzugezogen werden. Kinder, wie Robin, die schneller verschwinden als sie kamen.
Alles mit einem Ziel, ein Medikament, das beweisen soll, dass Batman in allem, was er tut, falsch liegt. Eine Welt ohne Joker, eine Welt in der Batman das Gesellschaftliche Verwerfliche wird. Der Grund, warum Gotham City und all seine Bewohner immer wieder ins Kreuzfeuer geraten.
Das ist Batman, seine größte Schwäche, sein größtes Versagen, eine Stadt, welche die Handlungen eines selbsternannten Helden nicht mehr weiter tolerieren werden.
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Rehabilitiert von den Verletzungen von Batman, geht Jack Napier in die Berufung, seine Weste reinzuwaschen. Seine Taten nicht zu verleugnen, aber nicht ohne Grund geschehen haben zu lassen. PTSD, die Anstachlungen durch Batman, ausnutzen und Fehltherapien seiner stärksten Diagnose – Der Wahnsinn.
Viele Ebenen werden aufgeschlagen, auch Bruce’s eigene Familie leidet und fürchten einen baldigen Verlust, den der Milliardär Playboy nur allzu sehr verhindern möchte.
Auch wird in diesem Band nicht nur die Sidekicks von Batman behandelt, auch Jokers ehemalige Harley Quinn bekommt eine tragende Reichweite. Warum nur ist auch der Styl urplötzlich anders gewesen bei der Dame. Die Obsession zum Joker, der Neid gegenüber Batman und die Entstehung eines Neo-Jokers…
Hart, gefährlich und überraschend auf dem Boden geblieben.
Fazit zu „Batman: Der Weiße Ritter“
Batman: Der Weiße Ritter: Ein Sammelband eines rehabilitierten Joker’s welche sich seinen Taten stellt und sich das beste für Gotham City wünscht. Anfänglich ohne ein Batman, vielleicht später sogar als einen seiner größten Verbündeten?
Gerade der gesellschaftliche Aspekt machte den Comic sehr glaubwürdig. Gotham City bekam eine Stimme, auf den Straßen oder in Talkshows, welche zu einem Für und die anderen Gegen den Dark Knight stehen. Bekannte Handlungsstränge werden neu interpretiert und bekommen eine neue Tragweite für einige Charaktere.
Gerade durch die eigenen aufgemachten Thematiken und Handlungsstränge innerhalb der Geschichte bekommen auch neue Leser einen geerdeten Einstieg präsentiert.
Zwar sind einige elementare Hintergründe zu kennen, um eben den maximalen Effekt des Twists zu erfahren, können diese auch ohne gut genossen werden.
Trotzdem sei es zu empfehlen, Geschichten wie, The Killing Joke oder auch Death in the Familie, gelesen oder gesehen zu haben.
Eine klare Leseempfehlung möchte ich gerne für diesen Sammelband ausgeben. Als Vorbereitung für weitere Geschichten kann man sich gewiss auf das Sequel freuen: Batman: Der Fluch des Weißen Ritters.