Disclaimer: Diese Kolumne wurde im Rahmen der Covid-19-Pandemie geschrieben und berücksichtigt (Liefererschwernisse und Lockdowns)
Kaum eine andere Konsole hat so viel Backslash erhalten wie die PlayStation 5 von Sony. Das beruht hauptsächlich darauf, dass Sony sich in manchen Bereichen etwas wage ausgedrückt hat. Es gingen einige Fans leer aus, und das, obwohl vorab eigentlich bekannt war, dass es genügend Konsolen gibt oder etwa doch nicht?
Dieser Frage wollen wir in dieser Kolumne auf den Grund gehen, indem wir die Erfahrungen des Autors Florian zur Vorbestellung-Phase der PS5 unter die Lupe nehmen. Diese Kolumne versucht wieder zu spiegeln, was besonders ihm während der Vorbesteller-Phase vom 17. September bis zum End-Auslieferungsdatum am 19. November 2020 passiert ist.
Der Standpunkt Sonys zum Start des Verkaufes
Doch wie sieht Sony eigentlich den Vorverkaufsbeginn? Es ist wohlbekannt, dass ein Launch der Next Generation Konsolen einen regelrechten Ansturm auslöst. Viele Gamer warten schon seit Jahren auf die neuen Konsolen, die unter anderem eine bessere Grafik, neue Prozessoren und eine Menge neue Abendteuer in Form von verschiedensten Games bietet. Eine der neuen Konsolen zu erwischen wird meist zu einem Rennen mit der Zeit, denn meist sind die Vorbesteller-Modelle sehr schnell vergriffen. Im Voraus hat sich Sony wie folgt dazu geäußert:
„Es kann durchaus sein, dass nicht jeder, der am Starttag eine PS5 kaufen möchte, eine finden kann“, sagte Ryan. Er merkte jedoch an: „Dass Sony, sich um genügend Systeme für das Weihnachtsgeschäft bemühe.“
Quelle: Gamesradar
Wenn man das im Hinterkopf behält und dann den Vorbesteller-Prozess einmal genauer unter die Lupe nimmt wird man jedoch schnell stutzig, denn dieses Jahr war es umso schwieriger an eine der heißbegehrten Konsolen von Sony zu gelangen. Doch wie lief dieser Prozess eigentlich im Detail ab?
17. September 2020 3:35 Uhr MEZ – Der Kampf ums Vorbestellen beginnt
Die Vorbesteller-Phase war bereits eröffnet, als Florian eine Nachricht auf der allzeit beliebten Plattform für Gamer Discord erhielt. Diese sagte aus, dass fast alle PlayStation 5 Konsolen im europäischen Raum vergriffen seien. Diese Information war sehr schockierend, denn man freute sich quasi nur auf den Button „jetzt vorbestellen“ klicken zu dürfen.
Und damit begann das Desaster, welches sich ab diesem Moment und Tag wohl prägend bis zum Launch der Konsole in einer zähen und langwierigen Weise durchziehen sollte. Doch wie ging Sony nun mit diesem Fakt um?
Bereits nur einen Tag danach setzte sich Sony hin und schickte eine „Not-Ration“ an PlayStation 5 Bestellungen in die zweite Runde. Wie lange hielt dieses Kontingent an? Nun, nicht einmal eine halbe Stunde, genauer gesagt nur 32 Minuten, konnten sich diese etwa 150–250 tausend Konsolen in den Online-Shops halten, der Andrang war zu groß. Die Käuferschaft war verärgert. Wieder einmal gingen die Fans leer aus. Die Personen, die eine Konsole ergattern konnten, waren jene, die das Glück auf ihrer Seite hatten oder aber Bots mit ins Rennen schickten.
Storno ! Doppelt hält nicht immer besser
Das Warten begann also. Im Oktober erhielten dann die ersten Käufer Stornierungen ihrer Käufe per E-Mail. Dabei gab es keine Unterschiede wer die Käufer waren. Es traf den Familienvater, der seinen Kindern zu Weihnachten eine Freude machen wollte, sowohl als auch den ein oder anderen Influencer. Käufe wurden storniert und Rückerstattung beantragt und das, obwohl keiner der Käufer dies veranlasst hat. Es waren die Onlineshops und Händler die Bestellungen storniert hatten. Denn es kam der Verdacht auf, dass die bestellten Konsolen für einen überteuerten Wiederverkauf genutzt werden sollten.
Die Verärgerung in der Kundschaft war nun kaum zu verleugnen. Einem Monat vor Launch war schon deutlich eine negative Abneigung gegen Sony in Foren zu erkennen. Es loderte und brodelte in der Fangemeinde. Sony jedoch konnte nicht die alleinige Schuld für dieses Fiasko zugeschrieben werden.
Springen wir jetzt in den November, der den Endspurt der Vorbesteller-Phase darstellt. Sony stellte noch mal zwei kleinere Kontingente an Konsolen zur Verfügung. Die Größenordnung war für viele Fans jedoch enttäuschend, denn innerhalb von 15 Minuten waren alle Konsolen bereits wieder vergriffen. Das Phänomen der Mehrfachbestellungen schien nur noch selten aufgetreten sein so Sony. Das ist jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn dieser Endspurt war leider die wohl letzte Möglichkeit eine PS5 in diesem turbulenten Jahr zu kaufen.
Unser Autor hatte jedoch Glück und konnte ohne die Privilegien eines Onlinemagazins eine digitale Version der PS5 in Händen halten.
Bots genommen – Sony und der Handel im Kampf gegen Käufer Bots
Doch wie kam es nun zu den angesprochen Mehrfachbestellungen? Und was hat es eigentlich mit den Bots im Bestellvorgang auf sich?
Obwohl Sony strikt versucht solche Bots und auch den Anblick von solchen Bildern, wie etwa von diesem Herren, der offensichtlich eine Bot-Farm von sogenannten „Käufer Bots“ auf einige der größten Onlineshops losgelassen, zu vermeiden, hatten sie diesmal keinen großen Erfolg. Die Folge: ewig lange Wartezeiten und Seiten spuckten den bekannten 404 „Page Not Found“ Error Code aus.
Diese Konsolen landen dann übrigens zu überteurten Preisen auf eBay. Wer da zugreift ist selber Schuld. Das Privileg am Launch Tag eine Konsole seiner Wahl in den Händen zu halten ist mittlerweile genau das – ein Privileg, obwohl es das eigentlich nicht sein sollte, wenn man nicht unter Umständen einer Pandemie lebt. im Regelfall sollte ein Kauf nicht von Bots abhängig sein, sondern viel mehr von der eigenen Kauf- und Entscheidungskraft. Doch wo die Nachfrage ist, steigt eben auch der Preis. Die PS5 wurde damit zum Kaviar der Neuzeit.
Der Vergleich Microsoft vs. Sony – Wer kann besser kommunizieren
Microsoft vs. Sony – Die Giganten im Konsolenkrieg batteln sich auch hier. Beide Firmen releasen fast zeitgleich ihre neuen Konsolen und versuchen somit den Kampf um die Käuferschaft zu gewinnen. Doch wer der beiden Giganten hat den Vorverkauf seiner Konsole am besten im Griff?
Gleich mal Vorweg, keiner der beiden hat es wirklich richtig gemacht. Allerdings muss man dem grünen Giganten für seine Art und Weise wie er die Vorbautellerphase aufgebaut hat ein Lob aussprechen. Xbox Fans wussten genau wann sie vorbestellen mussten und wo es welche Konsolen und auch etwa wie viele gab. Das half aber da auch nichts, denn leider erlag die Series X auch dem gleichen Schicksal wie die PlayStation 5 und war auch da relativ schnell ausverkauft. Bestellungen verzögerten sich, allerdings nicht um Monate, sondern eher um Tage, auch gab es bei der Xbox Generation Series X und S keine großen Storno-Wellen. Alles lief etwas sanfter ab als eben beim blauen Konkurrenten. Auch wenn Sony wohl sich abermals entschuldigt hat, und so viele Konsolen wie noch nie in dieser schwierigen Zeit versucht hat zu produzieren, hat es am Ende leider nichts gebracht. Ein Ansturm auf eine neue Konsolen-Generation bleibt eben ein heftiger Ansturm, und das schon seit der PlayStation 2. Sind wir mal ehrlich, nicht einmal einen Mitternachts Launch gab es für Sonys neue Konsole, obwohl dies schon Tradition hatte. Das hat man schlicht einfach vergessen und Microsoft sich den Vorstoß holen lassen.
Fazit
Ob Sony nun in dieser Konsolen Generation als Sieger hervor gehen wird, wissen wir leider nicht. Eines kann man aber jetzt schon sagen: Nämlich das Sony den Kampf um die Vorbesteller verloren hat. Viele Kunden sind verärgert und werden wahrscheinlich die Konsole nie oder verspätet kaufen. Manche werden zum Konkurrenzprodukt von Microsoft schauen und sich eine Xbox Series S oder X holen, andere wiederrum möglicherweise den PC in Erwägung ziehen.
Fakt ist: Beide Konsolen sind leistungsstark, leise und sind bereit ihre alten Kollegen abzulösen. Allerdings sind diese auch leider oft vergriffen oder werden zu Mondpreisen auf Ebay versteigert und verkauft.